Ausbildungsprojekt MCJ
Bei Manda wurden 1997 zwei Ausbildungswerkstätten eröffnet: die Tischlereiausbildung FELANA und die Näh- und Webausbildung VONY. 2016 wurde FELANA um eine Metall- und Aluminiumverarbeitung erweitert. Im Jahr 2019 wurden die zwei Projekte im zentralen Ausbildungszentrum „LA MAISON DE CLAIRE ET JEANNE – MCJ“ zusammengeführt, das dank einer Spende von Hervé Odermatt im Stadtteil Ambohijanaka der Hauptstadt gebaut wurde.
Das Ausbildungsprojekt „MCJ“ bietet ehemaligen Projektjugendlichen von „Tsiry“ und anderen Straßenjugendlichen eine Ausbildung in handwerklichen Bereichen wie Nähen, Weben, Metall -und Holzverarbeitung mit dem Ziel, Verdienstmöglichkeiten zu schaffen. Neben theoretischem und praktischem Wissen werden auch Kenntnisse in Ökologie, Nachhaltigkeit, urbaner Landwirtschaft, Hühnerzucht und sportlichen Aktivitäten vermittelt. Mit Beendigung der zweijährigen Ausbildung werden die Ausgebildeten bei der Suche nach Arbeitsplätzen weiterhin unterstützt. Darüber hinaus finden die Jugendlichen bei „MCJ“ ein Zuhause, bei dem Mahlzeiten sowie hygienische und medizinische Versorgung mit inbegriffen sind.
Holz- und Metallausbildung
Die Holz- und Metallausbildung ist ein zentraler Bestandteil unseres Projekts. In dieser praxisorientierten Ausbildung erwerben die jungen Menschen handwerkliche Fertigkeiten im Umgang mit Holz und Metall. Während der dreijährigen Ausbildungszeit erhalten sie eine fundierte theoretische Basis in Fächern wie Mathematik, Sprachen und Kultur. Die Auszubildenden haben die Gelegenheit, an realen Werkstattaufträgen mitzuarbeiten und praktische Erfahrungen zu sammeln. Diese praxisnahe Ausbildung ermöglicht es den Jugendlichen, nicht nur ihre handwerklichen Talente zu entwickeln, sondern auch wichtige Soft Skills wie Teamarbeit, Problemlösung und Verantwortungsbewusstsein zu erlernen.
Der erzielte Gewinn aus den Werkstattprojekten fließt teilweise in individuelle Sparkonten, die den Absolventen den Start in die Selbständigkeit erleichtern. Die Holz- und Metallausbildung trägt dazu bei, dass junge Menschen ihre Fähigkeiten entfalten und eine vielversprechende berufliche Zukunft gestalten können.
Näh- und Webwerkstatt
Die Geschichte der Entstehung des Ausbildungsprojekts reicht bis in das Jahr 1996 zurück und begann mit dem Kauf einer Singer-Nähmaschine. Die Projektkinder beschäftigten sich nachmittags oft damit, ihre stark beschädigte Kleidung mit Nadel und Faden zu reparieren, doch oft löste sie sich nach einigen Tagen wieder auf – überraschend begeisterten sich die Kinder jedoch für die Nähmaschine, und durch kurze Erklärungen der Lehrerinnen begannen sie, selbst damit zu experimentieren, wodurch das Nähen schnell zum festen Bestandteil des Projektprogramms wurde. Die älteren Projektmädchen zeigten dabei besonderes Talent, weshalb die Idee entstand, für sie eine eigene Ausbildungswerkstatt zu gründen.
Die Mädchen erhalten während der dreijährigen Ausbildungszeit sowohl theoretischen (Mathematik, Madagassisch, Französisch, Aufklärung, Religion, Geografie), als auch praktischen Unterricht in den typisch madagassischen Handwerken; Nähen, Sticken und Weben. Zu Beginn der Ausbildung wird zunächst damit begonnen, Tücher mit verschiedenen Mustern zu nähen, zu sticken und zu weben. Später werden erste Tischdecken, Kleider, Taschen, Servietten oder Schals hergestellt.